Das war die UEFA EURO 2012

Das war die EURO 2012

Die UEFA Euro 2012 war die insgesamt 14. Ausgabe der Endrunde der besten Nationalmannschaften Europas. Das Turnier fand vom 8. Juni 2012 bis 1. Juli 2012 in Polen und der Ukraine statt. Beide Länder stellten mit Warschau, Posen, Breslau und Danzig sowie Kiew, Donezk, Charkiw und Lwiw jeweils vier Spielorte. Im Finale setzte sich Spanien durch und verteidigte seinen Titel von 2008. Die deutsche Elf verpasste den Einzug ins Endspiel durch ein 1:2 gegen Italien im Halbfinale.

Die Gastgeber scheitern schon in der Vorrunde

Die insgesamt 16 qualifizierten Teams wurden in der Auslosung am 2. Dezember 2011 auf vier Gruppen zu je vier Mannschaften aufgeteilt: In Gruppe A war Polen als Ausrichter des Eröffnungsspiels gesetzt und traf in der Vorrunde auf Griechenland, Russland und Tschechien. Die Gruppe B galt als Todesgruppe, da hier mit den Niederlanden, Dänemark, Deutschland und Portugal vier Mit- bzw. Geheimfavoriten auf den Titel vertreten waren. In Gruppe C fanden sich mit Spanien und Italien die beiden letzten Weltmeister wieder, dementsprechend wurden Irland und Kroatien nur geringe Chancen eingeräumt. Die Ukraine war in Gruppe D als Gastgeber gesetzt. Sie traf auf Schweden, Frankreich und England.

Was waren die deutschen Länderspiele bei der EURO 2012?
Was waren die deutschen Länderspiele bei der EURO 2012?

Das Eröffnungsspiel endete trotz einer starken Anfangsphase der Polen gegen Griechenland mit 1:1. Am Abend schlug Russland die Tschechen mit 4:1 und sicherte sich so die beste Ausgangsposition. Im folgenden Spiel gegen Polen mussten sie sich die Punkte aber teilen, auch diese Partie endete 1:1. Weil Griechenland anschließend Tschechien mit 1:2 unterlag, war die Gruppe vor dem letzten Spieltag noch nicht entschieden. Griechenland mit einem und Polen mit zwei Punkten hatten ebenso noch Chancen auf das Viertelfinale wie Tschechien mit drei und Russland mit vier Zählern. Griechenland setzte sich ebenso knapp mit 1:0 gegen Russland durch wie zur gleichen Zeit Tschechien gegen Gastgeber Polen. Beide zogen in die K.o.-Runde ein.

In Gruppe B konnte Deutschland im EM-Trikot erstmals alle Vorrundenspiele bei einer EM gewinnen. Mario Gomez bescherte der DFB-Elf mit seinem Tor zum Auftakt gegen Portugal die ersten Punkte. Eine Überraschung war der Sieg der Dänen gegen die Niederlande, auch diese Partie endete 1:0. Die Skandinavier mussten sich am zweiten Spieltag aber Portugal mit 2:3 geschlagen geben, während Deutschland durch einen Doppelpack von Mario Gomez mit 2:1 gegen die Niederlande gewann. Die “Elftal” war somit wegen des verlorenen direkten Vergleichs mit Dänemark bereits ausgeschieden und verlor auch am letzten Spieltag mit 1:2 gegen Portugal. Die Portugiesen zogen somit ebenso wie Deutschland nach ihrem 2:1-Sieg über Dänemark in das Viertelfinale ein.

Zum Auftakt der Gruppe C standen sich Spanien und Italien im direkten Duell gegenüber. Die Partie der beiden Gruppenfavoriten endete 1:1 und so eroberte Kroatien durch ein 3:1 über Irland zunächst die Tabellenführung. Diese mussten sie jedoch bald wieder abgeben, denn Kroatien trennte sich am zweiten Spieltag 1:1 von Italien, während Spanien die Iren klar mit 4:0 besiegte und Platz eins übernahm. Die bereits ausgeschiedenen Iren unterlagen auch im letzten Gruppenspiel Italien mit 0:2. Die “Squadra Azzura” löste mit dem Sieg das Viertelfinalticket, da im Parallelspiel Spanien mit 1:0 gegen Kroatien gewann und sich den Gruppensieg sicherte.

In der Gruppe D startete Gastgeber Ukraine erfolgreich in das Turnier, Schweden wurde mit 2:1 besiegt. Da sich Frankreich und England 1:1 trennten, übernahm der Gastgeber die Tabellenführung, verlor diese jedoch durch ein 0:2 gegen Frankreich. Auch England zog durch den 3:2-Sieg über Schweden in der Tabelle vorbei. Die bereits ausgeschiedenen Skandinavier eröffneten der Ukraine dennoch die Möglichkeit auf das Weiterkommen, da sie zum Abschluss mit 2:0 gegen Frankreich gewannen. Im Parallelspiel aber unterlag der Gastgeber England mit 0:1 und schied aus. Allerdings erzielte die Ukraine durch Marko Devic ein reguläres Tor zum Ausgleich, das vom Schiedsrichter jedoch nicht anerkannt wurde, obwohl der Ball in vollem Umfang hinter der Linie war.

Weiteres zur EM 2012 und den Trikots und Teilnehmer auf www.emtrikots.net

Die Runde der letzten Acht

Im Viertelfinale trafen die Gruppensieger jeweils auf einen Gruppenzweiten. Daraus ergaben sich für die Runde der letzten Acht folgende Paarungen:

Tschechien 0:1 Portugal

Die Partie zwischen Tschechien und Portugal war vorwiegend taktisch geprägt. Portugal machte als Favorit das Spiel und konnte ein Chancenplus verzeichnen, benötigte jedoch Einzelaktionen von Cristiano Ronaldo, um zu zwingenden Torchancen zu kommen. Das Tor des Tages erzielte der Weltfussballer in der 79. Minute per Kopf.

Deutschland 4:2 Griechenland

Die DFB-Elf wurde ihrer Favoritenrolle gegen defensiv agierende Griechen gerecht. Nach vielen guten Torchancen nutzte Philipp Lahm in der 39. Minute eine Chance zum 1:0. Nach der Pause konnte Samaras zunächst ausgleichen, Klose, Khedira und Reus erhöhten für Deutschland aber innerhalb weniger Minuten auf 4:1. In der Schlussminute verwandelte Salpingidis einen Elfmeter zum Endstand.

Spanien 2:0 Frankreich

Matchwinner der Spanier bei ihrem Viertelfinalsieg über Frankreich war Xabi Alonso. Er brachte sein Team, das ohne echte Spitze spielte, in der 19. Minute in Führung. Mit dem Schlusspfiff erhöhte er per verwandeltem Foulelfmeter auf 2:0.

England 2:4 n.E. Italien

England und Italien trafen im ersten Spiel der Euro 2012 aufeinander, das im Elfmeterschießen entschieden wurde. Eine auf beiden Seiten chancenreiche Partie ging dennoch torlos zu Ende, sodass das Spiel vom Punkt entschieden werden musste. Nach je zwei Schützen hatte England zunächst den Vorteil, da Montolivo vergeben hatte. Anschließend trafen für Italien aber Pirlo, Nocerino und Diamanti, während Young und Cole für England verschossen und so zog Italien ins Halbfinale ein.

Spannung im Halbfinale

Im Halbfinale kam es sowohl zum iberischen Derby zwischen Portugal und Spanien als auch zum Klassiker zwischen Deutschland und Italien.

Portugal 2:4 n.E. Spanien

Nach 90 und 120 Minuten torlosen Minuten ging auch diese Partie ins Elfmeterschießen. Als vierter portugiesischer Schütze leistete sich Bruno Alves den entscheidenden Fehlversuch und traf nur die Latte. Anschließend verwandelte Cesc Fabregas für Spanien und brachte sein Team ins Finale.

Deutschland 1:2 Italien

In Warschau standen sich Deutschland und Italien gegenüber. Für Italien traf Mario Balotelli nach 20 Minuten zum 0:1 und nutzte die folgende Verunsicherung der deutschen Elf zum 0:2 in der 36. Minute. Die DFB-Elf fand auch in der zweiten Hälfte gegen kompakt stehende Italiener keine Lücken in der Defensive und kam erst durch Mesut Özils Elfmeter in der Nachspielzeit auf 1:2 heran. Italien zog in das Finale gegen Spanien ein.

Spanien zum dritten Mal Europameister

Am 1. Juli 2012 standen sich im Olympiastadion von Kiew Spanien und Italien im EM-Finale gegenüber. Unter der Leitung des Portugiesen Pedro Proenca dominierten die Iberer von Beginn an das Geschehen in ihrem bekannten „Tiki-Taka“-Stil. Nach 14 Minuten brachte David Silva den Titelverteidiger in Führung, die Jordi Alba noch vor der Pause ausbaute. In der zweiten Halbzeit verletzte sich der Italiener Thiago Motta, da Italien aber sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte, bestritt die Squadra Azzura die letzten Minuten in Unterzahl. Fernando Torres und Juan Mata nutzten das in der Schlussphase und stellten den 4:0-Endstand her.

„Die Mannschaft“ scheitert am Angstgegner

Das DFB-Team unter Trainer Joachim Löw absolvierte eine makellose Qualifikation. In zehn Spielen gelangen zehn Siege mit einem beeindruckenden Torverhältnis von 34:7 Toren. Die Löw-Elf galt als Mitfavorit, nicht nur wegen der jüngsten starken Ergebnisse in Qualifikation und den vorherigen Turnieren. Im 23er-Kader standen sieben U21-Europameister, zwei U19-Europameister und ein U17-Europameister der letzten Jahre, wodurch Deutschland mit der auf dem Papier talentiertesten Mannschaft antrat.

Während des Turniers setzte Löw auf eine eingespielte Mannschaft. Insgesamt zehn Spieler kamen in allen fünf Spielen zum Einsatz: Manuel Neuer, Holger Badstuber, Mats Hummels, Philipp Lahm, Sami Khedira, Mesut Özil, Bastian Schweinsteiger sowie die beiden Stürmer Mario Gomez und Miroslav Klose.

Das Team ließ auf die souveräne Qualifikation eine ebenso souveräne Gruppenphase folgen und zog mit drei Siegen aus drei Spielen ins Viertelfinale ein. Im Halbfinale gegen Italien veränderte Löw das Team personell, die Umstellungen waren jedoch nicht erfolgreich. Mit 1:2 ging die Partie verloren und es wurde Kritik an den Wechseln in der Startelf und der veränderten Taktik im Vergleich zum Viertelfinale gegen Griechenland laut.