Die Mutter aller Strecken
Der Augsburger Eiskanal ist die älteste künstlich errichtete Kanuslalomstrecke der Welt. Das Areal wurde zwischen Juli 1970 und Mai 1971 eigens für die Olympischen Sommerspiele 1972 in München angelegt. In unmittelbarer Nähe wurde zeitgleich das “Bundesleistungszentrum für Kanuslalom und Wildwasser” erbaut. Der Augsburger Eiskanal ist dadurch bereits seit über 40 Jahren die “Hausstrecke” für die besten deutschen Slalomkanuten.
Große Entscheidungen
Bis zu 24.000 Zuschauer finden in der Anlage im Augsburger Stadtteil Spickel Platz. Neben den Olympischen Spielen 1972, bei denen sämtliche Goldmedaillen an Athleten aus der DDR gingen, war der Eiskanal auch Austragungsort der Kanuslalom-Weltmeisterschaften 1985 und 2003 sowie der Kanuslalom-Europameisterschaften 1996 und 2012.
Charakteristika der Strecke
Als „Mutter aller Kanuslalomstrecken“ war und ist der Augsburger Eiskanal das Vorbild für die Dutzenden Anlagen, die rund um die Welt errichtet wurden. Der Eiskanal verfügt über eine Wildwasserstrecke und eine reine Slalomstrecke. Um allen Leistungsklassen gerecht zu werden, lässt sich die Slalomstrecke in einen Kinder-, einen Jugend- und einen Weltcupkanal unterteilen.
Die aktuelle Wettkampfstrecke hat eine Länge von 308 Metern. Der Höhenunterschied zwischen Start und Ziel beträgt 4,10 Meter. Die Wassertiefe reicht von 40 Zentimetern an der flachsten bis zu 1,20 Meter an der tiefsten Stelle. Seine Schwierigkeit verdankt der Eiskanal 35 Betonhöckern, die Kehrwasser, Schnellen und Walzen erzeugen und der Strecke so eine Wassergeschwindigkeit von drei bis sechs Metern pro Sekunde verleihen. Die Anlage wird mit Wasser aus dem Fluss Lech gespeist. Die Zufuhr lässt sich regulieren, sodass die Athleten bei Wettkämpfen identische Bedingungen vorfinden.